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SCREEN AS A STAGE.
Ein digitales Zirkusprojekt mit MoMoLo

Schule: UniverSaale Jena, Freie Gesamtschule

Ein Zirkus ohne Manege und eine Schule ohne Schüler*innen? Mit dem Zirkusprojekt “Screen as a Stage” vom 15. bis 25. März 2021 erlebten 80 Kinder der 5. und 6. Jahrgangsstufe, dass es auch anders geht. Nicht nur sitzen und konsumieren, sondern den Bildschirm als Bühne verwenden, seine Möglichkeiten ausloten und ein gemeinschaftliches digitales Performance-Projekt kreieren. Keine leichte Herausforderung, denn es gab keine persönlichen Treffen mit den Zirkuspädagog*innen, keine gemeinsamen Gruppenarbeiten und keine Vorstellung im Zirkuszelt.

Bei diesem Projekt ging es darum, den Zugang zur Kunstform Zirkus zu legen und zu zeigen, wie man mit dem Körper und alltäglichen Dingen kleine Geschichten erzählen kann. Dazu wurde das eigene Zimmer als Bühne umfunktioniert und mit Alltagsgegenständen das Zuhause neu entdeckt. Mimiken und Rollen wurden erarbeitet, mit Tüchern oder Gegenständen wie Pfannen experimentiert, das Spiel mit der Kamera ausprobiert und Elemente aus Jonglage, Pantomime, Clownerie und Akrobatik kamen zum Einsatz.

Das Experiment hat funktioniert, doch der unmittelbare Kontakt zwischen Zirkusdarsteller*in und Zuschauer*in kann nicht ersetzt und echte Begegnung, Mimik und Körpergefühl am Bildschirm können nicht 1:1 übertragen werden. „Letztendlich war dieses Projekt trotz intensiver Vorplanungen und sehr gut abgedeckter Begleitung reine Improvisation“ fasst die Fachlehrerin Maja Frank zusammen. Aber auch die Fähigkeit, Dinge „mal laufen lassen zu können“, ist eine wertvolle Erfahrung, die Schule vermitteln kann.

Das Projektfinale stand schließlich am 22. April in Form einer digitalen Filmpremiere an. Dazu wurde ein Film gezeigt, in dem Sequenzen der acht Gruppen zusammengeschnitten und mit Musik unterlegt waren, um einen Einblick in den Verlauf und die Ergebnisse der Workshops zu bekommen. Die beteiligten Schüler*innen und Eltern bekamen ein zirkusbuntes Potpourri zu sehen aus kleinen artistischen Tricks, Body-Performances, Clown-Einlagen, Pantomime, witzigen kleinen Geschichten oder Zaubereien. Zum Teil sind dabei richtige kleine Videokunstwerke entstanden. “Die Premiere hatte schon ein bisschen Popcorn-Feeling”, resümiert die Pädagogin Franziska Renk. Dass zum Schluss die Schüler*innen mit ihren Eltern gemeinsam vor dem Bildschirm saßen, hatte dann trotz der digitalen Ferne etwas Verbindendes.

Kulturagentin: Sandra Werner

Koordinatorin: Sybill Hecht
Projektpartner: MoMoLo e.V.